„Hände hoch“, wenn wir am Montag maskiert einen Laden betreten müssen. Nehmen wir es gelassen. Das Vermummen des Gesichtes hat eine sehr lange Tradition – bei Banditen. Auch für sie war es überlebenswichtig um die Nase und den Mund gut verhüllt zu sein. Vielleicht kommen wir uns in ein paar Wochen/Monaten richtig nackt vor ohne… So. Meinen Verhüllungsdowner vertreibe ich mir heute durch intensives Betrachten von schönen Dingen. Ohne Mundschutz, ohne Distanz zum Bildschirm…
Habt es schön über Ostern, dem großen Fest in dessen Mittelpunkt, fern der religiösen Interpretation, ein eierlegender Hase steht. Ausgestattet mit einer künstlerischen Ader, fühlt er sich bemüßigt, Eier bunt zu bemalen. Die Zeichen von Fruchtbarkeit. Wer kennt nicht den Spruch von „…dicken Eiern in der Hose“ oder es „bunt treiben“. So ein den Pinsel schwingender Rammler… 🙂
Der laufende Geschirrspüler ist das einzige Geräusch im Haus. Ich sitzt nun um 23 Uhr vor dem Laptop und befülle meinen Blog hier mit bunten Bildchen. Nach James Bond und dem Auftrennen von 10 cm Gestricktem ist es mir noch nach was – hm – egal, um diese Zeit.
Gestern fühlte ich mich wie Robinson Crusoe. Während des Tages brach Stück für Stück mein soziales Leben weg. Eine Absage nach der anderen tröpfelte herein. Alle Gruppenaktivitäten pausieren. Eine sinnvolle Aktion. Von gefühlt „null auf hundert“ in die „soziale Isolation“. 28 Jahre währte Robinsons Eingeschlossenheit auf der Insel. Wir werden uns nur etliche Wochen, oder wenige Monate auf eine ruhigere Lebensweise einstellen müssen. Globale Entschleunigung. Eine Dafosche Insel benötigt jetzt auch kein Wasser mehr drumrum. Für manche wird sie durch eine Wohnungstür begrenzt, einen Gartenzaun oder eine Landesgrenze. Wie Abenteurer werden wir uns fühlen, beim Besuch des Supermarktes, der Arbeitsstätte. Alle Sinne offen für etwaige Gefahr. „Hat da nicht jemand gehustet?!!!“ Like Crusoe haben wir (Ich, mein Mann und eine Tochter) es uns auf unserem Eiland gemütlich gemacht. Der Holzschuppen wurde aufgeräumt, das Bad so sauber wie nie geputzt, der Garten in manchen Ecken auf Vordermann gebracht. Weitere Aktionen folgen, bei uns und vielen da „draußen“. Lese ich doch auf diversen Plattformen über Aktionen die Wohnung streichen, den Keller ausmisten oder einfach lang schon aufgeschobene Tätigkeiten des häuslichen Umfeldes in Angiff nehmen. Unterrichtete der gestrandete Seemann nicht auch einen jungen Eingeborenen namens Freitag quasi per „homeschooling“. So. Jetzt mache ich einfach einen break. Bei diesem schönen Wetter da draußen schwinge ich mich auf das Fahrrad. Tanke Sonne und die positiven Vibrationen der erwachenden Natur. Genieße die Natur wie Robinson 🙂
Verflixt! So ein ruhiger Sonntag hat es in sich. Wenn viel Zeit vorhanden ist, um den eigenen Gedanken nachzuspüren. Hilfe! Wo ist das nächste Event? Verkaufsoffener Sonntag? Nix wie rein in den Discounter um – na was – vielleicht ein Päckchen Nudeln zu shoppen. Ich streife durch das Haus und sehe Möglichkeiten. Viele Möglichkeiten. Die Betten müssten frisch bezogen werden, die Wand hätte das Streichen seit Jahren nötig. Und die Deco. Diese Vase! Ist sie noch meine Vase? Liebe ich sie von ganzen Herzen? Äh nein. Irgendwie… Und der Teppich? Verlasse das Schlafzimmer, gehe ins Bad. Huch, will ich diese Wimpelgirlande noch an…. übersichtlicher wäre schon schön… Flüchte in die Küche. Ah, meine gelbe Ecke. Schon viel gelb hier. Liebe ich gelb, oder wäre nicht blau…. Voll ist es. Klarer wäre schon schön. Greife mir den Müllsack und einen Korb. Partiell wird es luftiger. Ganz ohne System streife ich umher. Hm. Wird schon leer. Voll ist aber auch nicht… Hat nicht irgendetwas heute geöffnet? Jetzt? Greife mir den Mantel und…
War und ist viel los bei mir. Deswegen herrschte hier Ruhe für etliche Tage. Alles geht nicht. Prioritäten setzen oder vom Leben gesetzt bekommen. Als etwas langsam in der Aussprache mit erdigem, bauchigem Dialekt, reiße ich mir recht geschwind neue Projekte auf. Und so sitze ich jetzt vor dem PC, denke an Projekte und erkenne dass ich jetzt Projektfreie Zeit brauche. Also kein Geschwafel über mein Tun in der realen Welt. Mal nix mit diversen Menschen. Nein, jetzt einfach Qualitytime mit dem stillen Bildschirm vor mir und im Hintergrund eine Ahnung von euch Lesern. „Wir brauchen uns gar nicht mehr zu Treffen, denn ich lese ab und an auf deinem Blog und bin auf dem Laufenden über dich“ so neulich eine Freundin zu mir. Tja hier bin ich, ich. Kurios. In Zeiten der Datensammlung im Netz, des gläsernen Menschen, quatsche ich hier über mich. Hinz und Kunz und Sergje, John, Chan…, wahrscheinlich allerhand skurile, dubiose und viele ganz normale Zweibeiner wissen Bescheid über mich. Ohhhh, schön blöd und leichtsinnig bin ich. Lauert doch hinter jedem Click das… Tja, das muss meine etwas langsame dialektische Aussprache sein, welche mich antreibt mich so naiv den Gefahren des Netzes auszusetzen. Weiß der Geier was alles…. Tja, der weiß es und ich nicht. Deswegen weiter munter schreiben…
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