Bierseelig

Ich sitz‘ hier im Garten. Aus dem Gartenschlauch blubbert Zysternenwasser in die trockene Erde. Ein kleines Bier gluckert nebenbei in meine trockene Kehle. So bierseelig sitze ich nun unterm Apfelbaum und denke an alles mögliche. Ich denke an den Blog hier. Und denke nicht weiter. Ich denke an meine über 80jährige Mutter, die einen Bescheid über ihre winzige Witwenrente erhalten hat. Was sie so besitzt, soll angegeben werden. So etwas hat sie, ihrer Aussage nach, in den letzten zwanzig Jahren, seit Bezug, nicht erhalten. Bierseelig denke ich mir: Tja, der Krieg in der Ukraine will finanziert werden.
Da ja die Wahlen in Bayern anstehen, gab ich ihr den Rat… Ach, das erspare ich mir hier.
Kurze Pause – der Schlauch muss umgelegt werden.

Wieder da. Freu mich auf die abendliche Birnentarte, welche der Mann gerade bäckt. Ansonsten freue ich mich über eine Falkenfeder, die mir beim Gießen unter die Augen kam. Ich freu mich über einen Schmetterling. Und so. Ich freu mich nicht über die bunte  Ampel im schwarz-rot-goldenen Wokistan, wo hinter jeder Ecke ein…
Und jetzt – da fehlen mir plötzlich die Worte. Viele tiefe Gedanken möchten geteilt werden – und wieder nicht.
Und wieder bin ich an einem Punkt angelangt, da…
Der Mann ruft nach mir.
Bin wieder da.
Das Wasser aus dem Schlauch plätschert vor sich hin.
Der Hund bellt. Besuch ist da. Ich bleib einfach sitzen. Der Mann ist da.
Für viele ist vieles vorbei. Für mich nicht. Themenbarrieren tun sich auf. Schmerzhaft.
Tja, das Leben ist kein Ponyhof.
Ich leg mal wieder den Schlauch um.
So. Jetzt fällt mir nichts mehr ein, was so angenehm geschrieben werden könnte. Ich schnapp mir die Feder und bleib noch ein Weilchen hier sitzen. Schaue über die Wiese und warte bis die Tarte fertig ist.
Ich grüße euch.

2 Gedanken zu „Bierseelig

  1. Liebe Jutta 💚
    Nun war ich ewig nicht mehr hier.

    Berlin 2020 ist lange her und wir leben weiter im besten D aller Zeiten
    🤩 ne echt, mein Ernst.
    Mein Microkosmos wird immer kleiner … gut so 👌🏼 dank Corinna ist vieles so viel lächerlicher und so viel klarer geworden. Ich weiß noch, als du deinen Fernseher zugegangen hast 😂 meiner tut seit Herbst 20 gar nicht mehr 🤭
    Dankbar ich bin 🙏 für all das was war und noch kommt.

    Denke oft an dich und hab mal wieder mein Lieblingsmandala aus meinem Lieblingsmandalabuch (das ich damals an einem Sonntagmorgen gewonnen habe, als alles noch krass anders war, so voll Matrix 🥴) von meiner Lieblingshäkeljutta gezaubert, wieder mal zum verschenken an einen Lieblingsmensch, die auf der gleichen Welle reitet.
    Ja, ich erspare auch mir die … nie mehr … braucht man gar nicht. Kann man das überhaupt laut sagen 🤔

    und dann sagten die Menschen „Nein“ … Ende.

    Es grüßt dich ganz herzlich
    Katja❣️

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