So um die acht Jahre lebte unsere älteste Henne. Heute ist sie gestorben worden. In den letzten zwei Wochen war sie nicht mehr richtig fit. Sie litt nicht, war etwas ruhiger. Heute morgen fand ich sie im Stall. Im Kopf wach, aber fast nicht mehr bewegungsfähig und ich wußte, dass es an der Zeit war ihr Leben zu beenden bevor es in Leid umschlug. Ich konnte ihr nicht den schnellen Tod mit der Axt bereiten. Mein Neffe kam. Ich holte sie aus dem Stall, legte sie rücklings auf einen Baumstumpf, sprach ihr ruhig zu und hiel sie während ein kurzer Schlag ihr den Kopf abtrennte. Ein schneller Tod. Ich konnte es nicht. Ich möchte es aber können. Ich möchte meine Befindlichkeit in den Hintergrund stellen können, um Tierleid zu verhindern.
Das Huhn ist abgelegt für den Fuchs.
Sie bleibt in Erinnerung, die zähe alte Henne. Viele Eier hat sie uns gelegt.
Ich könnte das auch nicht. Gut, daß Dir der stramme Neffe geholfen hat. Und der Fuchs kann sich und seinen Jungen noch ein Festmahl bereiten.
Ich glaub, das Leben endet nicht mit dem Tod, wir verlassen ja nur unseren Körper. Mein Vater sagte mal vor seinem Tod: Leben ist Energie und Energie geht nicht verloren.
So sehe ich das auch. Nichts geht verloren in der endlosen Schöpfung.
Liebe Jutta, ich wünsch Dir einen schönen Tag inmitten Deiner Hühnerschar und Deinem wunderbar lebendigem Garten.