Ich lese in Kommentaren, dass sich jetzt noch bei Verwandschaftstreffen die Beteiligten testen müssen um teilnehmen zu dürfen. Letztes Wochenende war in meiner Gemeindestadt wieder Volksfest. Das Bierzelt über Tage bumsvoll. Es wurde gefeiert als wenn es kein Morgen mehr geben würde. Eng an eng, schwitzend, grölend, saufend… Auf der anderen Seite diese Paranoia im Familienkreis. Wer hat uns so Gaga gemacht? Wer hat unsere Gesellschaft an diesen Rand des Wahnsinns getrieben? Äußere ich jetzt Kritik an der Regierung und den sich andienenden Hofberichterstattern, dann bin ich ein Volksverhetzer, Demokratiefeind und wahrscheinlich Nazi. „Im besten Deutschland aller Zeiten“ darf meinem Empfinden nach keine Kritik an den herrschenden Zuständen und an den Herrschenden selbst geübt werden. Dass die meisten hier in diesem Land schon immer nicht den Mumm in den Knochen haben ihre Meinung frei zu sagen ist mir klar. Vor über zwanzig Jahren gab es eine Situation mit dem Bus der die Kinder von den umliegenden Dörfern in den Kindergarten brachte. Der Bus war uralt und total klapprig. Viele regten sich über diesen Zustand auf. Bei einer Versammlung brachte ich das Thema auf den Tisch und erntete Schweigen. Alle zogen den Schwanz ein. Mich verwundert dieses wahnsinnige Treiben, in dem scheinbar alle mitmachen nicht. Damals ahnte ich schon…
Ich kenne jemanden, der Fahrten zu Demonstrationen organisiert hat. Er steht auf der Liste des Verfassungsschutzes. Ich war auf Demonstrationen und wurde von Polizisten gefilmt, die am Strassenrand standen. Stehe ich auch auf der Liste der „Gefährder“. Ich, eine Mutter von drei Kindern, gelernte Erzieherin, mal ehrenamtlich im Seniorenheim arbeitende, leidenschaftlich gärtnernde… Bin ich ein Feind der Demokratie in Deutschland? Mich darf man jetzt eine Rechte, eine Schwurblerin, eine Querdenkerin schimpfen, weil ich für ein, ja was? Für ein freies Land, in dem die Bürger fair behandelt werden sollen, auf die Strasse gehe.
Ist das jetzt das „beste Deutschland aller Zeiten“? Armes Deutschland.
Und – „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“. Ich hab so das Gefühl, dass mit dem 9 Euro Ticket (Für neun Euro im Monat darf der Deutsche das Land bereisen. Es ist gültig für drei Monate) das Wohlwollen der Bürger gekauft wird. Ein kleines Zuckerl, damit der Unmut über die Preissteigerung, Energiepolitik… nicht zu groß wird. Ein kleines Zuckerl, dass uns das derzeit recht beschissene Leben versüßen soll.
So, habe fertig. Bin mal im Garten, mir was Gutes tun…
PS: Lesetipp: „nachdenkseiten.de – die kritische Website, für alle die sich noch eigene Gedanken machen“
Liebe Jutta,
ich habe dem nichts hinzuzufügen. Es ist einfach traurig… das so wenige über den Tellerrand schauen.
Ps. Ich war Jahre lang Elternsprecherin in der Schule meiner Kinder… boah es gab wirklich Lehrer die haben mich gehasst… ! Allerdings nicht meine alten Lehrer und meinen geliebten Schulleiter… die gab es da auch noch… die haben sich gefreut… das den jungen luschigen , mal Paroli geboten hat… ich war nicht mit der einfachen Atwort zufrieden… das haben wir immer so gemacht… 😂
Aber wie ist es… die 10-80-10% Regel
10% die einfach nur …. Sind….. dann die 80% die so einfach nur bequem mitlaufen…. Und dann die 10% die was richtig gutes bewegen wollen.
Und wir hier sind die super 10% der Qualität GUTEN ☺️
Jutta genieß deinen traumhaften Garten.
Ich bin so froh über deinen Austausch und den der anderen Kommentatorinnen. Das hilft mir in manchen Augenblicken den Kopf leichter über Wasser zu halten.
Liebe Jutta,
Brot und Spiele für das Volk, dann macht es weiter brav jeden Mist mit.
Ich finde es auch furchtbar, dass sich viele über irgendwas aufregen und wenn sie dann mal ihre Meinung laut sagen könnten, den Schwanz einkneifen und doch wieder alles mitmachen.
Das wird sich hier wohl nie ändern.
Also konzentriere ich mich immer mal wieder auf die schönen Dinge wie den blühenden Garten. Sonst drehe ich irgendwann noch durch.
Liebe Grüße
Marietta
Marietta, wenn mir der Garten als „Durchdrehschutz“ nicht mehr reicht, dann geh ich in den Wald. Nur die Natur, das was schon immer ohne den Menschen bestand hatte, bringt mir Ruhe. Die Balance zwischen dem Hinsehen was passiert und dem Abwenden davon ist nicht einfach.
Liebe Grüße
Jutta
Die können uns nennen, was auch immer den kranken Hirnen so einfällt. Wer genau weiß, WER und WAS er ist, an dem prallt das doch einfach ab. Was interessiert es den Baum, wenn sich eine Sau an ihm kratzt. 🙂
Das Schweigen der Lämmer kenn ich auch gut. Sobald man Farbe bekennen muss, wird der Schwanz eingezogen.
So sanś halt, die Lait.
„Was interessiert den Baum, wenn sich die Sau…“ Köstlich – merk ich mir 🙂 Mir ist es wichtig immer wieder mal „das Kind beim Namen zu nennen“. Damit nicht der Eindruck ensteht von „wer schweigt, stimmt zu“. Vielleicht verirrt sich ja ab und an ein neuer Leser hier auf die Seite und dem will ich gern den Namen des Kindes mitgeben 😉
Da geb ich Dir völlig recht: schweigen dürfen wir nicht. Wir sind ja auch keine Lämmer. 😉