Archiv für den Monat: Februar 2022

Ich bin verwirrt

„Glaube nicht, was du denkst“ stand auf dem Plakat eines Mannes. Er stand am Straßenrand als wir, eine Gruppe Montagsspaziergänger, an ihm vorbei liefen.
Seither bin ich verwirrt. Wenn ich jetzt denke: Die Küche ist voll mit benutztem Geschirr, Zeit zu putzen – huch – dann soll ich es sein lassen oder?
Nach vier Tagen denke ich: Es stinkt inzwischen gewaltig im Haus und ein Kochen zwecks fehlendem sauberen Geschirr unmöglich, Zeit zu putzen – huch – ich soll ja nicht glauben was ich…
Seit über 15 Jahren gehöre ich einer Freizeitgruppe (gemeinsames Schreiben) an. Sechs Frauen, die sich einmal im Monat treffen. Seit Januar diesen Jahres darf ich daran nicht mehr teilnehmen, da ich „impf“-frei bin. Es sind ältere Damen, teilweise mit Vorerkrankungen.
Ich habe eine Mail geschrieben, da ich weiterhin über die nächsten stattfindenden Termine informiert werde:
„Liebe XY, nimm mich bitte aus dem Mailverteiler raus. Als Ungeimpfte macht es keine Freude, den immer wiederkehrenden Ausschluss mitzubekommen bzw. die Diskriminierung.“
Ich habe eine Antwortmail bekommen:
„Deine Diskriminierung ist Konsequenz in dieser Zeit. Die dt. Sprache ist vielfältig einsetzbar, das wissen alle Schreiberlinge.“
Ich bin verwirrt. Ich verstehe die Kommunikation nicht mehr.
Eine weitere Teilnehmerin schrieb mir:
„…ich denke XY Verhalten hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit Angst. Sie gehört der vulnerablen Gruppe mit Vorerkrankungen…“
Ich bin verwirrt. Ich kann verstehen, dass Menschen Angst haben.
Zu welchen Handlungen berechtigt die persönliche Angst Menschen…
Wann werden ängstliche Menschen wieder normal mit mir leben können…


Standpunkte

Heute gibt es persönliche und gartentechnische Standpunkte.

So, zu meinen Einstellungen:
Ich lasse mich nicht mit der neuen Gentherapie spiken.
Ich und mein Mann geben unsere Arbeitsplätze auf, sollte die „Impfung“ Bedingung dafür werden.
Ich habe das Vertrauen in die deutsche Politik verloren.
Ich will wieder ein soziales Miteinander von „impf-freien“ und „geimpften“ Menschen.

So, zur Entspannung ab in den Garten…  🙂
















Der deutsche Michel und…

…die deutsche Michela.
Der Ausdruck „deutscher Michel“ entstand wahrscheinlich in der Renaissance, als nationale Personifikation der Deutschen. Attribute wie z.B. träge Verkatertheit, Verschlafenheit, Völlerei-bedingte Schwerleibigkeit… sind ihm zuzuordnen. In meinen Augen eine etwas tumbe Gestalt mit einem geistigen Horizont, der bei den Zehen sein Ende findet.
Ich habe nun dem besagten Michel eine Michela an die Seite gestellt. Stelle sie mir beide vor, wie sie lustlos im Fernsehsessel lümmeln und mümelnd in die Glotze starren. Bilder um Bilder flimmern an ihnen vorbei. Jeden Mist nicken sie ab und weiter. Scheiße quillt aus der Glotze und sickert auf dürres, braches Geistesland, um sich dort dankbar niederzulassen.
Die Michels haben auch Kinder. Der kleine Michel marschiert an die Universität, um Wissen in seinen Schädel zu quetschen, nebenbei dem Karli L. zu huldigen, der ja eine so süße Fliege trägt und ein toller Kerl sein muss. Karli sieht aus wie ein durchgeknallter Professor, der einer Anstalt entronnen ist und spricht entprechend wirr. Der kleine Michel aber findet sehr viel wahres in den Wortfetzen apokalyptischen Inhaltes. Klein Michela steht am Wegesrand um Demonstranten zu beschimpfen. Sie sieht überall Nazis auf der Straße umher laufen.
Viele Michels tummeln sich zurzeit in deutschen Landen. Als „Untertanen“ bezeichnete sie einstmals ein großer Schriftsteller. Mir gefällt der „Michel“ besser. 
Mit Vorsicht ist er zu genießen, denn übersteigt etwas sein begrenzetes Aufnahmevolumen, so reagiert er mit Gewalt. Haben doch nicht letztes Wochenende auf einem Spaziergang in Regensburg, Antifa-michels einen friedlichen Spaziergänger krankenhausreif geprügelt. Macht nix, haben sich die Pressemichels gedacht und einen Mantel des Verschweigens darüber gebreitet. Hätte aber jemand,  nur aus Versehen, die kleine Michela geschubst – Mordio hätte es gegeben…
„Verrecken sollen sie, die Ungeimpften“, wettert hier ein Dorfmichel bei mir. „Vor dem Krankenhaus krepieren…“ ein anderer. In Regensburg veröffentlichen einige die Adressen der Veranstalter von Demonstrationen für eine freie Impfentscheidung. Säen Haß und rufen auf zu Schlimmem…
Heute in Regensburg, bei einem Umzug, bin ich vor den kleinen Michels und Michelas stehen geblieben und habe ihnen in die Augen geschaut. Ich habe keine Angst und lasse mich nicht von den großen und kleinen „Untertanen“ von etwas abbringen, von dem ich aus tiefstem Herzen überzeugt bin, dass es der einzige Weg jetzt ist:  friedlich auf die Straße zu gehen, für ein freies gemeinschaftliches Leben.

Über die Dummheit: Bonhoeffers Theorie der Dummheit

Zitat:
Moralische Grundsätze hängen
nicht von einer Mehrheit ab.
Falsch ist falsch, auch wenn jeder
falsch liegt. Richtig ist richtig,
auch wenn niemand recht hat.

Mit Abstand betrachten

Bin noch immer am Häkeln. Das Mandala wächst und wächst – mir hoffentlich nicht über den Kopf. Musste jetzt mal eine „Außenansicht von oben“ knipsen, um einen anderen Blick darauf zu erhalten. Das mit dem „anderen Blick“ ist im Leben sehr von Vorteil. Ihr wißt ja, eine Medaillie hat immer zwei Seiten…