Archiv für den Monat: April 2020

Brauche Häkelunterstützung

Also. Mein brandnew Häkelprojekt, ein Friedakissen, ist fast fertig – und das seit Tagen. Tja, es happert an den vielen schönen Häkelblumen, die noch ins Kissenkopfhaar müssen. Ja, müssen! Ohne buntes Blütenschnikeldi ist es kein Friedakissen. Ohhh, um die Fabrikation der netten Teilchen prokrastiniere oder eiere ich mich durch den Garten. Eine Baustelle nach der anderen wird immer noch aufgerissen. Da bin ich sehr kreativ. Rasenfläche schwindet in beängstigender Schnelligkeit. Wenn ich mit Spaten und Harke loslege, bleibt kein Grashalm mehr stehen. Rasenmonogrün wird zu Blühflächen transformiert. Demnächst kann ich den Rasenmäher auf „Kleinanzeigen“ verhökern. Und da hat mich eine Idee ereilt: In Zeiten der Krise ist manchem mehr freie Zeit beschieden und ich würde euch jetzt mal tatkräftig in einer sinnvollen Lebensfreizeitgestaltung unterstützen, indem ich frage: „Willst du mein Kissenprojekt unterstützen und mir nette bunte Häkelblümchen zukommen lassen? Dein Lohn wäre meine Freude und tiefe Dankbarkeit.“ 🙂
Ich starte einfach mal den Versuch, wohl wissend, dass es ein schwieriges Unterfangen… 🙂
In der Sidebar findest du in der Kategorie „Impressum und Datenschutz“ meine Mailadresse. Ernst gemeinte Anfragen… Scherz. Schreib mir und ich sende dir meine Adresse zu 🙂 :


Denk so vor mich hin…

…während ich im Garten sitze und häkle. Was bin ich doch privilegiert. Kann in den Garten wann ich will.
Meine Seniorengruppe, die ich regelmäßig besuchte um gemeinsam Schönes zu tun, darf ich nicht mehr sehen. Vorsichtsmaßnahme zu ihrem Schutz. Familie darf auch nicht mehr rein. Hätte ich vorher den alten Menschen beim Essen geholfen, dann wäre das jetzt kein Thema für mich, dann dürfte ich… Wieviel Wert hat das psychische Wohlbefinden? Hm.
Sie leben in einem Seniorenheim. Vor- und Nachmittags ist jeweils eine Stunde Aufenthalt im Garten erlaubt. Es sind fast alle draußen. Ruhe genießen? Kaum möglich. Hofgang. Erinnert an Knast. Ich halte telefonischen Kontakt zu einer lieben Bewohnerin, versorge sie mit Büchern. Sie ist 90 Jahre alt und sagte gestern zu mir: „Es ist schlimm. Wir leben noch Wochen oder Monate aufgrund unseres Alters und dürfen in der letzten uns verbleibenden Zeit unsere Lieben nicht mehr sehen.“
Ein Massensterben in Altenheimen will niemand, durch einen zu lockeren Umgang.
Was macht eine Altenpflegerin, die versehentlich Bewohner ansteckt, in einem Stadium, in welchem sie selbst nicht merkt, dass sie krank ist? Fühlt sie sich als Massenmörderin? Wie würde ich mich fühlen, falls ich meinen Mann, Kinder, Kollegen… anstecken würde. Wird mit dem Finger auf Menschen gezeigt die erkranken, weil sie sich „nicht ausreichend gewissenhaft“ an Beschränkungen gehalten haben, obwohl sie es doch taten? Wird eine Unterstellungslawine in Gang gesetzt? Hm.
Ich kenne „Höchstrisikopatienten“, Menschen die sich in einer Krebsbehandlung befinden. Einige von ihnen gehen ihrem normalen Arbeitsalltag nach. Haben Kontakt zu Mitmenschen. Sie würden an einer Isolation zugrunde gehen. Wissen sie doch um die Endlichkeit ihres Lebens. Wochen oder Monate, die ihnen noch bleiben. Für sie zählt jeder Tag gelebten Lebens. Andere Kranke gehen nicht mehr außer Haus. Verwehren sich den Kontakt zu Enkelkindern… Inzwischen kann ich beide Verhaltensweisen verstehen. Jeder von ihnen handelt richtig für sich.
Habe neulich einen Karton mit Dingen zum Verschenken auf die Straße gestellt. Eine erste Reaktion von einem vorbeiradelnden Paar war: „Oh, Corona, weiterradeln!“ Da fühlte ich mich schlecht. Ich wollte doch nur meinen Mitmenschen eine Freude bereiten.  Im Supermarkt, im Baumarkt, überall Waren die angefasst werden… Das Risiko sich beim Einkaufen anzustecken geht gegen null, so ein anerkannter Virologe. Werden wir nicht paranoid! Diese Zeilen lesen Blogbesucher und denken: „Aber aus meinem Bekanntenkreis hat sich ein Paar infiziert. Der Mann inzwischen verstorben und die Frau noch auf Intensiv…“ Ja. Seit es Menschen gibt passieren täglich Katastrophen. Mitmenschen scheiden unter tragischen Umständen aus dem Leben. So ist es. Und jetzt – ein abschließender Satz: Tja, da fällt mir leider keiner ein.
Ja, habe einen: Es werden mehr Menschen an den wirtschaftlichen Beschränkungen durch die Pandemie sterben, als an dem Virus selbst – so die Einschätzung eines Wissenschaftlers.
Sie verhungern still und leise – ohne eine große Schlagzeile zu hinterlassen.









Wir sagen aber nicht:

„Hände hoch“, wenn wir am Montag maskiert einen Laden betreten müssen. Nehmen wir es gelassen. Das Vermummen des Gesichtes hat eine sehr lange Tradition – bei Banditen. Auch für sie war es überlebenswichtig um die Nase und den Mund gut verhüllt zu sein. Vielleicht kommen wir uns in ein paar Wochen/Monaten richtig nackt vor ohne…
So. Meinen Verhüllungsdowner vertreibe ich mir heute durch intensives Betrachten von schönen Dingen. Ohne Mundschutz, ohne Distanz zum Bildschirm…















Auch diese runden Dinger liebe ich sehr

Runde große Gartendekokugeln –  schmelz. Punkt. Und – der Stuhl ohne Sitzfläche dient bald den Pfingstrosen als Blütenstütze. Er würde, wenn nicht Corona dazwischen gefunkt hätte, schon lange ein Dasein auf dem Sperrmüll fristen. Die orginelle Idee viel mir ins Auge beim täglichen Durchstöbern von Youtube, nach schönen Gärten. Auch das könnte ich nicht so exzessiv betreiben ohne Covid. Noch ein Pluspunkt in dem Schlamassel. Und – es gäbe bei weitem nicht soviel Neues im grünen häuslichen Umfeld. Ein Bohnenrankgerüst, diverse Dekolatten, etliche Nistkästen, ein Hügelbeet und eine große Pflanzkiste, prall gefüllt mit Pferdemist sind entstanden. Stauden und Gehölze mit besagtem Pferdemist gepampert und abgemulcht. Außerhalb der Grundstücksgrenzen habe ich brach liegende Grünfläche illegal mit diversen Bienenfreundlichen Staudenablegern bestückt. Vieles Wildgewächs ist mir jetzt namentlich bekannt und landet im Salat. Auch diese ganzen Dinge gäbe es in dieser Form bei einem normalen Lebensgeschehen nicht. Nochmal: Danke du unsichtbare Gefahr. Du hast mein Leben bisher sehr bereichert!
Die internen Krisen, genervten Streitereien in der Familie, das Beruhigungsweinchen lasse ich dezent unter den Tisch fallen.



















Schöne Tage

Habt es schön über Ostern, dem großen Fest in dessen Mittelpunkt, fern der religiösen Interpretation, ein eierlegender Hase steht. Ausgestattet mit einer künstlerischen Ader, fühlt er sich bemüßigt, Eier bunt zu bemalen. Die Zeichen von Fruchtbarkeit. Wer kennt nicht den Spruch von „…dicken Eiern in der Hose“ oder es „bunt treiben“. So ein den Pinsel schwingender Rammler… 🙂