Wenn ich mich hier so angucke, wie es jetzt häkeltechnisch läuft und was vor Jahren alles entstanden ist, entdecke ich Veränderung. Nie für möglich gehaltenes ist Realität. Tadah, ich kann länger an einem Stück häkeln. Muss nicht mehr in 5 Minuten fertig sein. Wahrscheinlich gehen mir die Ideen aus und ich brauche langfristige Dinger, um mich daran festzuhalten. Wie eine Ertrinkende klammere ich mich an Tapestrykissen. Nur nicht loslassen sonst gehe ich unter oder so. Absaufen in der was weiß ich. Farbtechnisch rückt das Pastello in den Hintergrund. Die Buntigkeit bleibt, nur in Retrofarbtönen. Tja schwer vorzustellen. Habe mir frische Wolle bestellt, sorry, frische Plastikfädenpäckchen. Wenn die eintrudeln, dann knipse ich sie und ihr dürft einen Guck machen. Wahrscheinlich. Also wenn ich dazu komme. Also, kann sein, dass ihr ein Foto seht. Ich geb mir Mühe oder auch nicht. Je nach Tageszeit, hormoneller Lage und tausend anderer belangloser Faktoren treffe ich eine Entscheidung euch zu informieren oder…
Ihr kennt mich ja inzwischen. Nicht alle, aber ein paar werden mir hoffentlich in den Jährchen die Treue gehalten haben. Natürlich dürft ihr jederzeit fremdgehen. Das Verzeih ich euch. Da bin ich total tolerant.
Kann auch sein, dass ich mich mit etlichen auseinander gelebt habe – Mist, die lesen das ja gar nicht mehr. Sind ja schon über die virtuellen sieben Berge – auch oke. So ist das Leben. Mit dem ersten Klick haben wir uns ja nicht aneinander gekettet. Wenn mal eine Beziehung in die Brüche geht, dann ganz unbemerkt. Tut nicht weh und hinterlässt keine Narben. Ein Modell für die Zukunft. Männlein und Weiblein vermählen sich und leben ihr gemeinsames Leben nur noch virtuell. Nix mit gleicher Küchen- Bad- und Schlafzimmernutzung. Das erleichtert vieles. Ich spreche aus Erfahrung. Ich stehe quasi mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen irgendwie in Kontakt. Es läuft total gut. Ich laber so rum, wie es mir gefällt, zeige euch was ich zeigen will und ihr hört zu und guckt euch an. Alles ohne Meinungsverschiedenheiten und Herumdiskutiererei. Ganz easy. Nur manchmal ist es etwas eintönig. Nicht oft, eher selten. Dann heule ich leise vor dem Laptop in mich hinein, gehe ins Badezimmer, werfe vor dem Spiegel Goldkonfetti über mich, zwinkere mir zu und die Welt ist wieder voll in Ordnung.
Ich kann euch ja viel erzählen 😉 denn wir leben in einer virtuellen Beziehung. Die schalte ich jetzt auf standby. Für ein paar Stunden, Tage, Wochen… Also bis zum nächsten Rechner hochfahren. Wir lesen uns – äh -ihr lest mich 🙂