Archiv für den Monat: März 2018

Ich mach blau

Beim heutigen Streifzug durch den Gebrauchtwarenmarkt blieb etwas an mir kleben. Etwas, was ich bisher weder gekauft und dem ich noch keine Bedeutung geschenkt habe.
Ohhhh, fast wollte ich schreiben „ohweia“, was mich da geritten hat! Irgendwie hat das Teil was.
Ihr wisst noch nicht von was ich schreibe? Der Elefant natürlemo. Der Rest ist zwar auch zweiter Hand, aber schon länger im „Hausumlauf“. Ich glaube, er weckt so formtechnisch in seiner einfachen Art eine Erinnerung aus vergangenen Kindertagen.
Mal gucken was aus ihm wird. Ob er sich integrieren lässt oder nur ein tagesbedingter, mondstandbeeinflusster Fehlkauf ist. Für einen Euro ist ja nicht viel kaputtschki 😉

PS: Vielleicht weiß ja jemand von euch ein bisschen was über den Elefanten.

 

 

 

Es lebe die Wiederholung! :)

Ich sag nur: Tulpen und Wolle und Gehäkeltes.
Bin vom Häkelfieber ins Tulpenfieber mutiert. Quasi häkelnde Tulpenliebhaberin. Diese Liebesbeziehung ist zeitlich begrenzt. Ich gebe ihr nur noch wenige Wochen. Wenn dann mal draußen vieles zu wachsen beginnt, verlagern und vermehren sich die floralen Leidenschaften ziemlich rasant bei mir. Da robbe ich wie ein Trüffelschwein durch die Hecke, dem zarten Duft der Veilchen auf der Spur und werfe mich in die Büsche. Nur in die Fliederbüsche 😉
Bis dahin müsst ihr vielleicht, wahrscheinlich oder auch nicht, diverse Tulpen mit auf den Fotos in Kauf nehmen 🙂

 

 

 

Samstagsfarbglück

Irgendwann ist immer das erste Mal. Ich habe mir also heute zum ersten Mal im Leben so wunderbar pastellige Kunststoffeier gekauft. Freue mich sehr darüber.
Und gestern wurde unser verwaister Hühnerstall wieder mit zwei braunen Hühnern befüllt. Die letzten zwei hatte sich der Fuchs ausgeliehen und nicht mehr zurückgebracht 😉
Der muss ja auch von was leben.
Kann ich jetzt so cool sagen, nachdem ich den Verlust überwunden habe 😉

 

 

Umfunktionieren, einen neuen Sinn geben

Die Töchter sind groß und gehen in die weite Welt hinaus. Im Keller lagern viele Einmachgläser. Zu viele für mich und meinen Mann. Ich gebe ihnen einen neuen Sinn. Funktioniere sie einfach um. Nicht mehr zum Bevorraten sondern sie werden Windlichter, Blumenvasen oder einfach nur bunte Hinstellerlies.
Ach, wenn das mit dem Umfunktionieren  von der Mutterrolle zur – ähm – wieder mehr Frau auch so einfach zu bewerkstelligen wäre. Mit etlichen Knäuel Wolle mich einfach in die neue Rolle fabrizieren. Ohne viele Fragezeichen im Kopf, ohne das nicht einfache Loslassen. „Ich häkle mir eine neue Identität“ oder „Raus aus der Sinnkrise – Die Häkelnadel zeigt dir den Weg“. Ein buntes Anleitungsbuch für Frauen in der Lebensmitte, in den Wechseljahren, welche eine sich wandelnde Familiensituation zu bewerkstelligen haben, wäre schon schön. Einfache Schritt für Schritt Anleitungen, reichhaltig bebildert, dass keine Fragen offen bleiben…
Träumen kann man ja mal 🙂

 

Ich lasse das soziale Netzwerk laufen

Dass ich nicht facebookkompatibel bin, weiß ich. Da hat es mich irgendwie noch nie hingezogen. Wie bei Instagram der Hase läuft, weiß ich jetzt auch. Der Hase läuft schnell, aber sowas von. Da bin ich sportlich nicht ausreichend fit für. Also nicht „fit for fun“. Einfach Bilder hochladen, hat oder hatte schon seinen Reiz, zu Anfang. Schnelle Rückmeldung mittels eines Herzchens. Ist ja auch herzig. Da tu ich mal nichts weg von.
Ich lade da was hoch und wahrscheinlich 5 Milliarden andere auch. Eine bunte Bilderflut ergießt sich aufs Handy oder den PC. Ja fast schon ein Bildertsunamie.
Ich habe mich über die netten Kommentare gefreut und habe selber welche geschrieben. Und ich habe die letzte Zeit gemerkt, dass ich nicht ganz frei sein kann. Irgendwie bin ich oldschool. Nicht mit dem Handy in der Hand sozialisiert worden. Erhalte oder erhielt ich einen Kommentar, machte ich mir einen Kopf, ob jetzt zu antworten sei oder nicht. Vielleicht bin ich zu schnell und euphorisch losgeprescht. Na und. Man kann sich ja mal leidenschaftlich etwas hingeben. Klick – nettes Häkelbildchen hochladen und etwas gespannt sein, wie die Reaktion ist. Ich gebe es zum wiederholten Mal zu: mein Handeln ist nicht ganz frei von Eigennutz. Muss es auch nicht. Mir selber soll es schon auch gut gehen. So. Jetzt hab ich mich genug vor mir gerechtfertigt 😉
Also. Mit dem Posten von meinen Herzensdingen, meinen Häkelstücken, welche nach langer Zeit eines Schranklebens wieder das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben, hatte ich zunehmend das Gefühl, das mein Fabriziertes sich vom Gefühl her aushöhlt. Beim Häkeln setzte sich ab und an Frau Kommtdasgutan neben mich. Beäugte mein Stück und monierte dass ein schnellerer Output auch nicht von schlechten Eltern wäre. Frau Kommtdasgutan ging mir zunehmend auf den Keks. Wenn du das Gefühl hast, jemand schaut dir über die Schulter – nicht so prickelnd.
Um den bunten Instagramgedankensalat wieder auf den Punkt zu bringen: Ich bin zu bodenständig, zu verantwortungsbewußt in meinen sozialen Kontakten. Diesem schnelllebigen Herzchenaustausch fühle ich mich in meiner Art nicht gewachsen. Er überfordert mich. Vor allem jetzt, da krankheitsbedingt die volle Leistungsfähigkeit noch nicht erreicht ist. Um so eindringlicher die Erkenntnis, dass ich schöne Blogbeiträge einfach liebe. Ich kann mit viel Ruhe in den Beitrag eintauchen, kurze oder ausgefeilte Gedanken durch das Verweilen mitnachvollziehen.  Leider macht sich in der bunten Blogwelt der Konsum breit. Die Persönlichkeit des Schreibers geht zunehmend auf Kosten von Produktplazierungen flöten. Leider wird vieles kommerzieller und verliert an Charme. Für mich. Wichtig ist eine gute Balance. Ich will nicht in jedem zweiten Beitrag die Möglichkeit haben, irgendein Produkt zu gewinnen.
Ja, ich will spazieren gehen, weil ich es will ohne das Handy dabei zu haben, um einen likewürdigen Moment für das schnelle Netz einzufangen. Ich will häkeln, weil ich es will oder nicht zu häkeln, weil ich keine Lust darauf habe. Mit meinem Blog hier kann ich meine Freiheit viel besser ausleben. Auch wenn sich ein Hauch von „könnte mal wieder einen Beitrag einstellen“ hier erspüren lässt. Mit diesem Hauch kann ich gut umgehen.
Ganz pathetisch sage ich: Ich will frei sein! Das soziale Netzwerk tut mir nicht gut. Deswegen nehme ich aus der Sidebar meinen Instagrambutton. Lasse meinen Account fürs Erste einfach so stehen. Schaue mal was die Zeit so bringt. Ob ich mich rauslösche oder…
Ein Kabarettist auf Bayern2 sagte vor kurzem etwas sehr gutes: Da sitzen die Menschen vor dem Handy, PC und vereinsamen auf der Suche nach Freunden im sozialen Netzwerk.
Wie wahr!