An der Kasse im Baumarkt gibt es einen Drehständer mit Meterstäben, besonderen Holzmesswerkzeugen. Auf jedem dieser Teile steht ein Name. Hieße ich Jürgen, Thomas, Stefan… dann würde ich fündig. Könnte mir damit meine Bretter, Latten, Schraubabstände und vieles mehr vermessen. Ich und all ihr Frauen da draußen dürft das nicht. Stimmt nicht ganz. Wenn ihr euch wie ein Jürgen fühlt, dann schon. Nur Männernamen. Kein einziger Frauenname mehr. Vor vielen Wochen entdeckte ich eine einsame „Franziska“ unter all den Männern. Wahrscheinlich war das ein Druckfehler. Sollte wohl nur ein Franz werden.
Ich kann eine Mörtelmaschine bedienen und Beton, Maurer- und erdfeuchten Mörtel mit einer Hand in der Hosentasche mischen. Könnte man das Breizeugs essen, es würde im Geschmack sämtliche, bisher gebackenen, Kuchen in den Schatten stellen.
Ich weiß was ein Ringanker ist. Habe neulich mit einem Mann diese Thematik eruiert. Mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht lauschte er mir und – glaubte mir nicht. Ich erzählte baustahlharte Fakten und der Dödel sah nur eine Frau mit – ja was – dem Hirn für Cremetuben vor sich. Gern würde ich wie ein Maurer fluchen. Das hat sicher etwas sehr befreiendes. Unflätige Ausdrücke in die Welt hinausschreien.
Ach was echauffiere ich mich. Ich kann doch so gut Sachen anfertigen, welche Frauen und wenige Männer gern mögen. Handarbeit. Da bin ich ab und an gefragt. Hat doch eine Zeitschrift bei mir angeklopft. Was habe ich mich gefreut, bis es auf die Entlohnung kam. Da gingen leider unsere Vorstellungen auseinander. Kreative Arbeit für oder unter dem Mindestlohn – da konnte ich nur ablehnen. Das Projekt wäre toll gewesen, die Ansprechpartnerin auch, aber der Rest. Jetzt würde ich auch wieder ganz gerne derbe Ausdrücke in…
So. Geh jetzt mal Fliesenkleber anrühren und eine kostenlose Meterstabanleitung für Frauen anfertigen 😉