Ich bin mutig und drücke jetzt auf die Taste zum Veröffentlichen dieses Beitrages!
So. Erstmal der Faktencheck: Bekam eine nette Mail von einem großen Wolldealer (Loveknitting) mit der Anfrage, ob ich Lust auf eine Kooperation hätte. Fragte nach Details.
Verschiedene Möglichkeiten wurden aufgezeigt. Alles ganz locker und unverbindlich.
Könnte einen Rabattcode auf meiner Seite installieren. Es könnten Preise für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt werden und man könnte mir ein „schönes Wollpaket“ eines bestimmten Garns zusenden und ich könnte eigens dazu ein Häkelstück anfertigen und es auf meinem Blog präsentieren, mit der Nennung des Garnes…
Warum nicht, dachte ich mir und freute mich auf ein „schönes Garnpaket“. Ein kleines Teil mit neuer Wolle häkeln. Meine Erfahrungen (auch evtl. negative) beschreiben. Quasi einen gekennzeichneten Beitrag über gesponserte Wolle. Keine Lobhudelei sondern ehrliche Berichterstattung.
Dann kam das Paket – äh – Päkchen. Fünf Knäuel Wolle. Schluck. Nicht meine Farben. Schluck. Wert des Päckchens: ca. 9 Euro (Verkaufspreis wohlgemerkt!). Schluck. Ernst oder verarsche. Ernst.
Ich bin Loveknitting 10 Euro wert. Für 10 Euro ein Häkelstück anfertigen und darüber schreiben?! Sollte ich etwas Tolles fabrizieren aus den fünf Acrylteilen um einer sehr großen Wollvertriebsfirma zu beweisen, dass ich es wert bin? Muss ich mich beweisen? Nein!! Leute ich bin doch nicht Doofie aus Deppenhausen!
Jetzt mal wieder sachlich: Ganz sachlich habe ich eine Mail zurückgeschrieben, in welcher ich mitteilte, dass ich keinen Mehrwert für mich sähe. Ein umfangreicheres Wollsortiment würde von Nöten sein, um was Schönes auf die Beine zu stellen und das würde auch mich erfreuen. Habe also eine Liste von 14 unterschiedlichen Wollfarben zusammengestellt und diese in der Mail vermerkt. Wolle für einen Gesamtwert von ca 28 Euro. Ja ich weiß, dass das immer noch voll doof ist, aber irgendwie wollte ich wissen, ob eine Reaktion darauf käme. Kam nicht.
Leute! Ich bin zu teuer!
Diese Firma will für Werbung auf Blogs nur ein Almosen ausgeben, zumindestens für mich. Brauche ich das? Nein! Aber es macht wütend. Moderne Ausbeutung.
Und über dem Schreiben dieses Beitrages machte ich mir noch Gedanken, ob ich den Namen der Firma nennen sollte, oder lieber doch nicht. Warum nicht?! Habe ich Bedenken, dass potentielle Kooperationspartner doch lieber die Finger von einer „Krawallhäklerin“ lassen würden. Bullshitgedanken. Ich will fair behandelt werden und ich bin auch dem Anderen gegenüber fair. Wer meint, er kann für lau, seine Umsätze noch ein bisschen durch kostenlose Werbung steigern ist bei mir an der falschen Adresse.
Kostenlos ist bei gemeinnützigen, sinnstiftenden, sich gegenseitig unterstützenden, im Aufbau befindlichen Projekten angesagt.
So.
PS: Sollte sich die Sachlage ändern – ich halte euch auf dem Laufenden.