Archiv für den Monat: Mai 2017

Gelungene Integration

Ganz banal verwende ich die Überschrift, um euch einen Blumenstrauß aus dem Garten zu präsentieren. Blumen, nicht überreicht, sondern einfach in der Vase und Integration?
Darf man diesen Wortsachverhalt für so  profanes, bodennahes Grünzeug verwenden? Ich sag mal: „Ja!“. Handarbeitstante darf das! Ups! Handarbeitstante, Handarbeitsmutti, Strickliesel…
Hm, sehr sehr fragwürdige Bezeichnungen für handarbeitende Menschen im Freizeitbereich. Wäre „creative nonprofit wool assistant“ besser oder „Handmaderin“? DIY-Beauftragte? Da lasse ich heute aber keinen Fettnapf aus.
Oke. Ich versuche ein gewisses Maß an „political correctness“ in mein Gebrabbel zu bringen. War das jetzt schon wieder zu hoch gegriffen?! Handarbeitsblog und politic…
Aber jetzt: In meinem Garten wächst alles, was in der Vase zu sehen ist. Storchschnabel, Schnittlauch (inzwischen wunderschön blühend), halbwilde Margeriten und Giersch. Letzterer ist vielen als Unkraut… – üps – Fettnapfalarm! Ich meinte „Wildkraut“ bekannt. Wildes  und kultiviertes verträgt sich wunderbar, so rein optisch.
Damit diese Integration so gut flutscht, bedarf es regulierender Maßnahmen. Jeder bekommt ausreichend Lebensraum, keiner lebt auf Kosten der anderen oder macht sich übermäßig breit.


Ich bin die Integrationbeauftragte in meinem Garten. Meistens gelingt es mir. Manchmal übersehe ich auch etwas. Kann passieren. So kleine, unkrauttechnische Grenzüberschreitungen hält das Gesamtgartengefüge schon aus. Würde man jetzt allerdings einen gartentechnisch total konträr gepolten Mitmenschen hinsichtlich meiner „gelungenen Integration“ befragen, würde sein Urteil vernichtend ausfallen: Versagt, aber so was von total.



Kann es je im großen Gefüge klappen mit einem einigermaßen harmonischen Miteinander, wenn es sich im „Vorgarten“ schon nicht zusammengeht?
Ich sag mal ja. Denn sieht dieses Blumenarrangement nicht bezaubernd aus. Und die ollen Bilderrahmen, mit den von meiner Häkeltantenwenigkeit ausgeschnittenen Bildchen aus dem Kunstkalender, integrieren sich doch auch ganz wunderbar in das Ganze?
Jetzt müsst ihr alle vor dem PC laut „ja“ rufen. Wer „nein“ sagt ist…
Ups, da könnte ich ein weiteres „weites Feld“ mit vielen Fettnapfkomponenten eröffnen 🙂

Anleitung/Tutorial: Blume häkeln oder flower crochet(en)


Die Häkelblüte ist einfach zu arbeiten und kann von euch ganz individuell abgewandelt werden. Mehr oder weniger Schlingen, größere oder kleinere Blütenblätter.
Von mir bekommt ihr eine Basicanleitung. Die persönliche Anpassung liegt in eurer Hand, samt Häkelnadel 😉
Von der Machart ähnelt es der Herstellungsweise einer Häkelrose. Ich habe das ganze abgewandelt.

Häkelt eine Luftmaschenkette mit 34 Maschen. Lasst viel Faden überständig. Diesen braucht ihr am Schluß zum Zusammennähen der Blume.
In die dritte Luftmasche ab Häkelnadel ein halbes Stäbchen arbeiten. Die zwei übersprungenen Luftmaschen sind „nur“ Steigeluftmaschen. In alle folgenden Maschen halbe Stäbchen häkeln. Ergibt 32 halbe Stäbchen.


In der ersten Masche der Reihe mit Rosa anschlingen. 2 Luftmaschen häkeln. In die zweite Luftmasche ab Häkelnadel 1 Kettmasche und 1 Kettmasche in den „Maschenfuß“. In das nächste halbe Stäbchen: 1 Kettmasche, 2 Luftmaschen, 1 Kettmasche in die zweite Luftmasche ab Häkelnadel und noch 1 Kettmasche in den Maschenfuß.
Insgesamt  häkelt ihr 4 solcher Dinger.


Habe bei der Häkelschrift einfach eine andere Farbe genommen. Weiß auf Weiß wäre schlecht 😉

Mit Weiß in der nächsten Masche anschlingen. 3 Luftmaschen und je 1 Kettmasche in die zweite und dritte Luftmasche ab Häkelnadel, sowie 1 Kettmasche in den Maschenfuß arbeiten. In die nächste Masche: 1 Kettmasche, 3 Luftmaschen, je 1 Kettmasche in die zweite und dritte Luftmasche ab Häkelnadel und 1 Kettmasche in den Maschenfuß.
Insgesamt häkelt ihr 6 solcher Dinger.


Mit einer neuen Farbe in der nächsten festen Masche anschlingen. 8 Luftmaschen arbeiten und 1 Kettmasche in die nächste feste Masche. Wieder 8 Luftmaschen arbeiten und 1 Kettmasche in die nächste feste Masche.
Das ganze wiederholt ihr, bis ihr 10 Luftmaschenbögen gearbeitet habt.


Mit einer neuen Farbe in der nächsten festen Masche anschlingen. 3 Luftmaschen arbeiten und in die nächste Masche 3 Doppelstäbchen häkeln. Wieder 3 Luftmaschen und in die nächste Masche 1 Kettmasche. 3 Luftmaschen und 3 Doppelstäbchen in die folgende Masche. Wieder 3 Luftmaschen…
Wiederholt das ganze, bis ihr 5 Bögen oder Blütenblätter produziert habt, oder keine Maschen mehr vorhanden sind 😉


Vernäht alle Fäden und fädelt euch schon mal die Nadel in den langen Anfangsfaden.
Denn wenn ihr die Blüte aufgerollt habt, ist es umständlich dann noch einzufädeln. Tut es jetzt vor dem Rollen.


Und noch ein Tipp: Rollt so, dass ein Kegel entsteht. Oder dass es wie eine „Eistüte“ aussieht. Das ergibt eine schöne Blütenform. Solltet ihr mich nicht verstanden haben, einfach herumprobieren. Ihr könnt das!

Fertig!! Gutes Gelingen, euch allen 🙂

Demnächst blüht euch was ;)

Hier nun meine blühtechnischen Prototypen. Ein bisschen was wird noch verändert. Die dritte Blüte ist dann optimax und dann gibt es ein Tutorial for free for you 😉 Quasi Blüte von Häkeldummie für Häkeldummies. Ja, auch ich stehe des öfteren auf der Häkelleitung.


In der Herstellung very, very simpel.




In bälde also the happy crochet flower 🙂

Ausbeute des Tages: Was für euch und was für mich

War heute unterwegs. Viele schöne Orte habe ich angesteuert. Ein Wollladen, ein Gebrauchtwarenkaufhaus und ein schönes Interieurcafe waren unter anderem das Ziel.
So. Was ich für euch mitgebracht habe:



Dieses schöne Häkelmuster, gefunden im Wollgeschäft, eignet sich wunderbar für Lappen. Spül-, Topf-, Handtuchtücher, Taschen, Kissen…
Es ist ein gut griffiges, stabiles, festes Muster.
Hier mal meine Anleitungsskizze. X bedeutet feste Masche, das andere Zeichen soll drei gemeinsam abgemaschte Stäbchen symbolisieren. Die Punkte sind einfach Punkte.
Die Häkelschrift dürfte 99,9 Prozent von euch geläufig sein.


Für mich ist diese wunderbar leuchtende Vase. Orange ist ja nicht jedermanns Geschmack. Meiner eigentlich auch nicht. Nur bei diesen Retrovasen finde ich diese Farbe schön.
Und noch eine Ausnahme gibt es: Menschen mit richtig orangen Haaren, ungefärbt, sehen auch klasse aus! Wenn ich so recht darüber nachdenke, sind Möhren auch farblich tipitopi.
So. Jetzt lass ich es gut sein.



Euch allen ein gutes Wochenende. Versucht euch eine schöne Zeit zu machen 🙂