Las ich neulich in der Wochenzeitung einen amüsanten Artikel über das Älterwerden.
Die Autorin schreibt, sie hätte sich Kärtchen mit der Aufschrift „Mal aufs Alter achten“ drucken lassen. Diese steckt sie ihren sich nicht altersgemäß peinlich benehmenden Freunden über 30 Jahren, dezent zu.
Genau so ein Kärtchen würde sie in meinen Briefkasten werfen, wenn sie mein heute selbst zusammengezimmertes Postkastenbeschriftungsbrettchen sehen würde. Sicher.
Aus dem Holzschuppen habe ich mir ein kleines Brett gegriffen und es lackiert. Die Ecken und Kanten sind naturbelassen, nicht abgeschliffen. Das geht auch und tut nicht weh. Außer meinem Mann, wenn er das liest. Da krümmt sich in ihm die Handwerkerseele. Macht nix. I did it my way und das geht auch 🙂
Aus meinem Häkelfundus einen Borte mit Heißkleber drangepibt. Diverse Perlen auch noch angeklebt, weil das Hantieren mit der Heißklebepistole mir richtig Spaß macht. Ruckizucki. Ohne vorheriges langwieriges detailgetreues aufskizzieren das Postwort und diverses Grün draufgemalt – fertig.
Bei der Aufhängung ein bisschen herumexperimentiert, eine Kordel gedreht – das Leben kann so unkompliziert sein.
Das Schild ziert die Holzschuppenwand über dem Briefkastenschlitz.
Von außen wirft der Postbote die Briefe, Zeitung… in den Schuppen. Eine vom Mann ausgetüfftelte Vorrichtung innen fängt den Papiereinwurf auf. Unser Holzschuppen ist quasi ein riesiger Postkasten. Ihr könntet tonnenweise Fanpost an mich schreiben. Hätte alles Platz 😉
Das Fenster ziert seit heute ebenfalls eine bunte Borte. Im Sonnenschein auf der Bank vor dem Schuppen sitzend, fabriziert. Erneutes krümmen der Handwerkerseele meines Mannes. In Ermangelung von kleinen Nägelchen habe ich zu etwas größeren Nägeln bei der Befestigung am Fenster, gegriffen. Macht nix. Sie dürfen ruhig etwas abstehen. In diese Ecke kommt sowieso kaum jemand. Ups – außer ich zum Fensterputzen. Werde schon nicht dran hängen bleiben. Dann putze ich einfach seltener oder nie, dann ist das auch kein Problem.