Meine Beitragsfotos sind heute zu 100% authentisch, nicht drapiert und nicht ins rechte Licht gerückt.
Nette Fotos ( liebliche pastellige Arrangements, aufgeräumte, gestylte Wohnungen … ) gucken ist schon schön. Aber zuviele von solchen Bildern gehen bei mir nicht. Ein paar finde ich ganz entspannend und inspirierend. Bei viel mehr von der Sorte schlägt es um.
Von entspannt zu angespannt, etwas frustriert. Ziehe Vergleiche zu meinem. Sehe was alles möglich wäre und ziehe den Stecker. Schwarzer Bildschirm. Aus die Maus. Zuviel des Guten! Dauert ein bisschen bis ich mich wieder berappelt habe, bis ich im ganz normalen Alltagswahnsinn angekommen bin. Und es ist gut so mit dem ganzen Wahnsinn und so.
Ich hoffe nicht, dass sich wer von euch denkt: „Bei Jutta auf ihrer Blogseite ist immer alles so toll, da sieht mein Dingens daneben richtig bescheiden aus.“ Um dem vorzubeugen zeige ich euch diese Bilder 🙂 .
Eigentlich sollte der Beitrag jetzt zu Ende sein aber irgendwie verspüre ich noch ein Schreibbedürfnis – äh – Mitteilungsbedürfnis.
Also weiter gehts mit aneinandergereihten Buchstaben.
War heute Vormittag unterwegs in einem Dorf. In besagtem waren drei Gärten für jederman und jederfrau zum Angucken geöffnet. Offene Gartentür.
Und? Tja, gemischte Gefühle von dem was ich gesehen habe. Jetzt muss ich erst etwas positives schreiben – psychologisch gesehen – dann kann der kritische Teil folgen.
Also. Das Wetter war schön. Erster Teil abgehackt.
Ich reibe mir die Hände. Jetzt kann es losgehen! Die große Abrechnung! – Scherz!
Es war nicht uninteressant. Ich denke sogar, dass es vielen ganz gut gefallen hat. Nur mir und dem Göttergatten riss es nicht vom Hocker. Ich vertrete also wahrscheinlich eine Minderheitenmeinung. Ihr könnt sie teilen, liken oder haten, wie ihr wollt.
Los geht´s:
Die Gärten waren überfrachtet mit Deko. Vieles an Deko wirkte so sinnlos, so gestellt. Bis zu einem gewissen Grad tut Nippes dem Garten gut. Auch bei mir im Garten gibt es Ecken, an denen gefühlsmäßig etwas fehlt. Da bedarf es eines netten Eycatchers und ehemals laue Winkel laden zum gern hinsehen ein.
Klar wird für ein solches Event noch mehr reingepfeffert, damit es was zu sehen gibt. Leider trat oftmals die Bepflanzung in den Hintergrund wegen zu dominantem Beistellwerk.
Weiterer Punkt. Die Gärten wirkten so endgültig. Das Gefühl kam hoch: Da brauchst du die nächsten 30 Jahre nichts mehr zu machen, außer alles instand zu halten.
Vieleicht denkt sich jetzt mancher: Perfekt! Ziel erreicht!
Ich nicht. Ich will einen Garten der mir noch „Spielraum“ lässt. Wo ich problemlos verändern kann ohne mit dem Bagger oder Kompressor anrücken zu müssen um einzementierte Beeteinfassungen zu entfernen. Da sind wir schon beim nächsten Punkt den Beeteinfassungen. Manchmal ganz gut und sinnvoll – jetzt wieder das aber – wenn alles so begrenzt wird, wirkt es für mich leblos. Sind wir Deutschen ein Volk von leidenschaftlichen Revierabgrenzern? Außen rum erst mal den Gartenzaun, innen die einzelnen Beete klar abgegrenzt. Huch – nein – nicht huch! Manchmal provoziere ich gern ein bisschen. Macht nix 🙂 .
In den Gärten wurde viel Geld in den Sand – äh – Boden gesetzt. Nicht kleckern, sondern klotzen!
Keine improvisierten Sitzecken, kein Stilmix aus alt und neu. Mein Haus, mein Auto, mein Garten.
Ganz entspannend war dann doch der Umstand zwischen den geöffneten Gärten auch noch Grundstücke zu sehen, in welchen es auch unkontrolliert wachsen durfte.
Mein Resümee: Gärten können totgepflegt und totperfektioniert werden. Interessant war’s allemal und wir hatten viel zu reden.
Bin schon durch schönere „offenen Gartentüren“ gelatscht. Es besteht noch Hoffnung für mich bei einem anderen Mal. Nicht gleicher Ort, gleiche Stelle …