…die Farben sind mit mir durchgegangen.
Nach 30cm schönem, gehäkelten Hahnentrittmuster mit softweicher Wolle (70% Alpaka, 30% Seide) in gedeckten Farben, setzte sich ein Begriff bei mir im Oberstübchen fest: „Nett“. „Nett“ verheißt nichts Gutes. Häkelstop! „Nett“ ist die kleine Schwester von (vorab entschuldige ich mich für folgenden Begriff, muss sein! 🙂 ) „Scheiße“.
Habe einen Korb mit ähnlich starkem Baumwollgarn geholt, diverse kräftige Farben ans bereits Gehäkelte gehalten, um Spannung in die ganze Sache zu bringen. Meine Farbwahl fiel auf: Hellgrün, senfgelb, rot, hellgrau und smaragdgrün.
Erst mal weitergehäkelt, mit Beimischung von rot und senfgelb. Mhm, hm, passt das, naja, hm. Und plötzlich der Durchbruch. Ja, genau in diesen Farben und dann wiederholen sie sich, damit Ruhe reinkommt, später tauchen sie wieder auf, um eine runde Sache…
Kreativ sein ist durchaus auch anstrengend. Nichts mit so meditativ vor sich hinhäkeln. Nein, da geht es erst mal auf und ab mit den Gefühlen. Spätestens dann, wenn ich weiß wo’s hingeht mit dem Schal und mir, wird es streckenweise meditativ 🙂 .
Manchmal muss man mutig sein, mit dem Kombinieren. Zusammenfügen, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst. Klar kann der Versuch in die Hose gehen. Passiert eher selten, aus eigener Erfahrung. Aber – ja aber – wenn es glückt, bin ich erstaunt über die Lebendigkeit eines Häkelstückes.
Häkeln ist manchmal so etwas wie ein Abenteuer, zuhause im warmen Zimmer. Keine Bedrohung von Außen durch wilde Tiere… Nein, aber innerlich fühle ich mich, als ob ich gerade auf einer spannenden, Neuland erkundenden, Expedition wäre.
Ich sehe eine Schlagzeile vor mir: Gehäkelter Hahnentritt – ich wußte keinen Ausweg mehr als den Griff zu türkis!
So viel zu dem Thema: Einen ganz normalen Schal häkeln.
Zum guten Schluß ein Bild vom Sonnenuntergang vorgestern und vom Schneefall heute Mittag.
Einfach nur entspannen. 🙂
PS: Bald bin ich – äh, nein – der Schal fertig. Vielleicht schon im nächsten Beitrag.
Mal sehen 🙂